Guten Samstag-Morgen liebste Pünktchen Freunde.
Habt ihr einen schönen Freitagabend mit Euren Liebsten verkuschelt? So ganz gemütlich auf der Couch bei Kerzenschein und einer dicken Fleecedecke mit Teddyfutter? In der Rechten ein Gläschen leckeren Wein aus dem besten Anbaugebiet, in der linken Hand ein Stückchen mittelalter Gouda? Neee? Ich auch nicht, denn ich mag gar keinen Wein. Uaaah, damit kann man mich ja scheuchen. Echt jetzt. Es sei denn, ich mische ihn mit Cola. Dann gehts. Ansonsten schliesst sich in meinem Hals direktemang eine Art "Wein-Sicherheits-Verschlussklappe". Flapp. Zu. Nix geht mehr. Nix rein, nix raus. Naja, muss ja nicht. Oder eben mit Cölaaahaaa.
So, also ich habe auch nicht gemütlich auf der Couch geschlumpert - ne - ich war ein fleissiges Pünktchen. Nun aber mal von vorne...
Könnt ihr Euch noch an die Plotterdatei "Ich bin anders - so wie Du" erinnern?
Die liebe Yvonne hat
hier letztens einen wunderschönen Beitrag geschrieben, der mich mehr als nachdenklich gestimmt hat.
Ja, es gibt Menschen, die sind anders. Es gibt Menschen, die entsprechen nicht einer "Norm", wenn es diese überhaupt gibt. Es gibt Menschen, die nicht schön behandelt werden, nur weil sie eben "anders" sind. Was bedeutet eigentlich anders sein? Wer gibt vor, was normal ist und was nicht? Wie kann ich jemanden (ver-)beurteilen, nur weil er eben nicht so ist wie ich? Wer sagt, dass ich normal bin? Sind wir eigentlich nicht alle ANDERS? Und genau das hat mich wirklich nachdenklich gestimmt. Auch die Tatsache, dass es Menschen gibt, die andere aufgrund ihres Handicaps meiden, schlecht behandeln oder gar verletzen. Ja, gerade Kinder sind gemein. Aber ist es nicht wichtig seinen kids schon früh auf den Weg zu geben, dass eben nicht jeder Mensch gleich ist? Meine Jungs sind in einen integrativen Kindergarten gegangen. Ich kann mich noch ganz genau erinnern, dass der erste Gang für mich wirklich nicht leicht war. Ich war erschrocken über die Tatsache, dass es so viele Kinder mit Handicaps gibt. Ja, es war für mich neu. Es machte mich traurig. Aber ich habe schnell gemerkt, dass diese kids eben gar nicht traurig sind. Und dass es auch für die Eltern eben ganz normal ist, sich darüber zu unterhalten. Ich verlor die Scheu. Bislang wollte man ja niemandem auf die Füßchen treten. Noch schöner war es jedoch anzusehen, wie selbstverständlich meine Jungs damit umgingen. Sie haben früh gelernt, dass es Menschen mit Handicaps gibt. Sie haben aber auch gelernt, dass diese kids auch Ärger bekommen, wenn sie etwas angestellt haben. Eben wie jedes andere Kind auch. Es war für sie absolut normal und das ist wunderbar.
Es gibt für mich persönlich keinen Unterschied. Menschen mit Handicap, Menschen ohne, Männlein, Weiblein, reich, arm. Ich klassifiziere nicht. Auf jeden Fall nicht danach. Ich sortiere meine Menschen im Leben nach nett und nicht nett. Alles andere interessiert mich nullinger. Ganz ehrlich. Und ich muss sagen, dies habe ich während meiner vier Jahre in New Mexico / USA gelernt. Ich selber war ja anders als die Meisten. Hah, der Englisch-Leistungskurs hat mich nicht allzu viel weitergebracht. Ich hatte anfangs sogar Probleme, als Fußgänger über die Strasse zu kommen (...wie die geht spazieren...?). Wo bitte ist hier dieser verdammte Knopf für die Fußgängerampel? Wie? Man sollte nicht mit dem Rad 3 km durch die war zone fahren? Na, dann lass ich mich doch mal flott von netten amerikanischen Polizisten eskortieren. Das erklärt allerdings auch die Schusslöcher in den Gebäuden. Man geht mit Kleidung in die Sauna? Gut, kannte ich so auch nicht. Ich habe jedoch so viel Zuspruch, Bewunderung, Hilfe und Freundschaft geschenkt bekommen. Das gibt einem die Motivation weiterzumachen.
Geh mal in den USA in den Supermarkt. Dort stehen liebe Menschen mit Down Syndrom und helfen die Einkäufe einzupacken. Ja super, warum auch nicht?!? Man geht in den Elektronikfachhandel und lässt sich von einem Menschen mit Handicap bezüglich des Kaufs eines TV beraten. Na klar, er kennt sich aus! Wo sind diese Menschen hier? Ich habe selten so viel Stolz in dem Gesicht eines Menschen gesehen. Ich habe selten so viele glückliche Menschen gesehen.
Ihr habt sicherlich schon bemerkt, dass ich bewusst nicht das Wort Behinderung wähle. Sind wir mal ehrlich. Ist es denn immer eine Behinderung? Oder werden die Menschen einfach viel zu oft behindert?
All dies habe ich als Grundlage für meine neuen Dateien gewählt. Es gibt so viele wunderschöne Dateien von ganz tollen Designern. Viele lustige Kinder, die Ball spielen, im Ballon fliegen oder im Sonnenschein tanzen. So auch in meinem Shop. Aber wo sind die Kinder, denen das so nicht möglich ist? Warum gibt es keine einzige Datei mit Motiven, die eben aus dieser Norm herausfallen? Ja, es ist eine Art Tabuthema - leider. Aber nur, weil man Angst davor hat, die Gefühle des anderen zu verletzen. So ist es aber doch gar nicht. Viele Menschen wünschen sich doch, darüber reden zu können. Wir tun es aber viel zu wenig. So wird sich meiner Meinung nach jedoch nichts im Gedankengut der Menschen ändern. Wir sollten zeigen, dass wir alle etwas anders sind - na und? Bist Du auch anders? Toll!
Dies sind die ersten beiden Dateien einer Serie, die hoffentlich noch ganz viel Zuwachs bekommt.
Ich hoffe so sehr, dass Euch die Dateien gefallen. Und eins kann ich schon verraten. Vier Weitere sind schon in Arbeit.
Ich wünsche ein wunderschönes Wochenende und geniesst die freie Zeit vielleicht auf der Couch, mit einem Glas Wein und Käsewürfelchen.
Habt es wundervoll!
Kusje